Cookie, der Hepel – (Schul-)Hund

Cookie, ein Labrador–Hütehund Mischling, bereichert seit Februar 2022 das Kollegium der Realschule Hepel. Frau Carder, unsere Sozialpädagogin, macht eine Schulhund-Ausbildung bei der IHK mit Cookie und wird mit einer anerkannten Zertifizierung „Schulhund“ abschließen. Dafür muss Frau Carder einen Theorielehrgang samt Abschlussprüfung und zusammen mit Cookie eine Praxisausbildung mit anschließender Prüfung machen.

Cookie ist ein ruhiger und außerordentlich freundlicher Vertreter seiner Art.  Wenn er nicht gerade mit Frau Carder in Klassen- oder Einzelsituationen unterwegs ist, hat er seinen Platz im Lehrerzimmer auf seiner Decke.

Warum ist ein Schulhund sinvoll?

Grundsätzlich ist für Kinder der Kontakt zu Tieren immer besonders wertvoll. In mehreren Studien konnte belegt werden, dass Schulhunde

  • das Stresslevel von Kindern und Jugendlichen senken,
  • das Verantwortungsgefühl, die Empathie- und der Konzentrationsfähigkeit steigern,
  • das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Kinder aufwerten können
  • das allgemeines Wohlbefinden durch den Körperkontakt mit einem Haustier fördern.

Um zu vermeiden, dass Kinder Angst vor Cookie bekommen, wird er im Schulgebäude ausschließlich von Frau Carder an der Leine geführt. In Absprache mit den betreffenden Kindern der besuchten Klasse, wird er abgeleint und darf sich frei im Klassenraum bewegen. Weitere ausführliche Informationen finden sich in der Schulhund-Konzeption.

Damit Cookie in die Schule darf, wird er regelmäßig tierärztlich untersucht und prophylaktisch gegen Parasiten (Würmer, Flöhe, etc.) und Zecken behandelt.

 

 

Konzept zum Einsatz des Schulhundes an der städtischen Realschule Gummersbach Hepel

 

Zu Beginn…

Schon seit mehreren hundert Jahren begleiten Hunde das Leben von Menschen, als Nutz- und Arbeitstiere, aber auch als Haustiere, die ihren Menschen in allen Lebenslagen begleiten. Der Hund ist ein außerordentlich anpassungsfähiges Wesen und hat sich über die letzten Jahrhunderte immer mehr zu einem domestizierten Haus- und Nutztier, weg vom freilebenden Wolf, entwickelt.

Heutzutage begegnet man hier in Deutschland den meisten Hunden als Haustier. Immer mehr werden sie auch als Therapie- und Begleithunde eingesetzt.

 

Die Möglichkeiten und Aufgaben eines Schulhund

Besonders für Kinder- und Jugendliche in den Schulen ist ein Hund wichtig. Die Freundschaft und Zuneigung, die sie durch die Versorgung des Tieres erfahren, ist häufig sehr bedeutend für viele Kinder.

 

1. Verantwortungs- und Selbstbewusstseinscoach

Ein Hund in der Schule bringt Pflichten für die Schülerinnen und Schüler mit, die sie altersgerecht übernehmen können (Hundedecke/ Rückzugsort herrichten, Wassernapf füllen und bereit stellen, ausführen, etc). Die Schülerinn und Schüler übernehmen für ein Lebewesen Verantwortung und stellen sicher, dass es ihm gut geht. Das unterstützt das Gefühl, Verantwortung zu übernehmen.

Einen Hund an der Leine zu führen und ihm Tricks beizubringen, stärkt das Selbstbewusstsein. Schülerinnen und Schüler treten oft schon nach einigen Kontakten anders auf.

 

2. Respektvermittler

Die Kinder und Jugendlichen lernen, die Bedürfnisse des Hundes zu respektieren. Wenn es zu laut und unruhig ist oder der Hund von Schüler/innen bedrängt wird, zieht er sich zurück. Er zeigt den Kindern auf eine nicht strafende oder vorwurfsvolle Art, dass das Verhalten inakzeptable ist. Der Hund  zieht sich zurück und die Kinder merken, dass sie eine Grenze überschritten haben. Bei einer Verhaltensveränderung der Schülerinnen und Schüler bewertet der Hund die Situation oft neu. Er ist nicht nachtragend.

 

3. Konzentrationstrainer

Oft sind Schülerinnen und Schüler im Unterricht konzentrierter bei der Arbeit. Die Anwesenheit des Schulhundes verbessert das Lernverhalten und die Lernmotivation. Die Mars- Heimtier Studie von 2013 konnte nachweisen, dass Kinder konzentrierter arbeiteten und nicht abgelenkter waren.

 

4. Integrationshelfer

Der Schulhund bietet oft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und bietet ein Gesprächsthema untereinander. Er fungiert als sozialer Katalysator, da er alle Kinder, egal welcher Herkunft, sozialen Standes oder Aussehen so annimmt, wie sie sind.

 

5. Seelentröster und Sorgenfresser

In der Schule ist es oft stressig. Ein Schulhund  kann selbst die mieseste und drückendste Stimmung aufheitern, wenn er mit einer offenen und freudigen Art auf einen zukommt. Beim Hundestreicheln konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass es die Herzfrequenz und den Blutdruck senken kann und somit das Stresslevel der Kinder positiv beeinflusst.

Hunde sind wunderbare Zuhörer. Ein Kind was Probleme hat sich zu öffnen, findet in einem Hund ein wertfreien und geduldigen Vertrauten, dem man viele Geheimnisse anvertrauen kann.

 

6. Lehrassistent

Der Schulhund kann noch mehr als nur mit seiner Anwesenheit glänzen. Er kann Dinge apportieren, Leseförderung betreiben, Behälter bringen, das Zahlenrad drehen, uvm. Er unterstützt im Biologieunterricht und dient als Anschauungsobjekt, so dass Schüler/innen den Körperbau und das Verhalten aus erster Hand erfahren.

 

7. Gutwetterfee

Alle oben genannten Punkte sorgen letztendlich für ein entspannteres Klassenklima, in dem sich alle Schüler/innen und der Hund wohlfühlen können.

 

Cookie, der Labrador – Hütehund

Cookie ist im November 2021 geboren, als ein reinrassiger männlicher Mischling von einer Labrador Mama und einem Schafpudel Papa. Mama ist eine ganz ruhige und liebevolle schwarze Labrador-Hündin, die sich toll um ihren Wurf gekümmert hat. Papa ist ein Arbeitstier und hütet hauptberuflich große Schafherden, gilt aber als sehr sozial und freudig im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie seiner Familie.

Cookie ist die ersten Wochen mit seinen Geschwistern in Leichlingen aufgewachsen. Er zog im Januar 2022 zu Frau Carder, ihrem Mann und deren drei Kindern. Cookies Geschwister sind nun 2 Katzen und drei Jungs. Wenn er nicht mittwochs, donnerstags und freitags vormittags an der Realschule Hepel „arbeitet“, lebt er mit seiner Familie zusammen in Wiehl in einem Haus mit Garten. Seine Hobbies sind: Spielen, Schlafen, Essen, Spazieren gehen, noch mehr Essen, Spielen und ein Nickerchen halten.

Er ist ein sehr ruhiger und liebevoller Hund, der für seine Lieblingsleckerchen fast alles tun würde. Besonders gerne apportiert er seine Lieblingsspielzeuge oder Bälle jeglicher Art, aber er übt auch immer weiter fleißig neue Tricks ein.

Cookie’s Fell ist etwas länger und schwarz mit grauen Haaren dazwischen. Er hat einen kleinen Bart um die Schnauze. Unter den schwarzen Strähnen um seinen Kopf liegen die liebevollen und wachsamen braunen Augen.

 

Cookie und die Realschule – Hepel

Cookie ist der erste Schulhund mit Ausbildung, der an der Realschule Hepel Kinder und Jugendliche begleitet. Die Schulleitung hat sich aufgrund der guten Erfahrung von anderen Schulen und der positiven Rückmeldungen der Schülerschaft sowie auch des positiven Votums Lehrerkonferenz zu dem Abenteuer Schulhund entschieden. Die gemeinsame Reise begann somit im Februar 2022, als Cookie als Welpe in die Schulgemeinschaft aufgenommen wurde.

Rund um Cookie gibt es selbstverständlich Regeln und Verhaltensweisen, die von Schüler/innen und Mitarbeitern der Schule respektiert werden. Jede Schülerin und jeder Schüler, der neu auf der Schule sind, bekommen eine Unterweisung von Frau Carder über den Umgang mit Cookie. In den ersten Wochen werden mit den neuen 5ern im Klassenverband die Regeln erarbeitet:

  • Cookie wird innerhalb des Hauses und auf dem Schulgelände von Frau Carder an der Leine geführt (wenn er in einer Klasse  ist, kann er nach Absprache und Zustimmung der Schülerinnen und Schüler abgeleint werden)
  • Wenn er im Klassenverband frei umherläuft, achten die Kinder darauf, dass alle Taschen geschlossen sind, kein Müll oder Essen herumliegt.
  • Cookie darf nicht ohne Erlaubnis gefüttert werden. Er hat seine eigenen Leckerlis dabei.
  • Alle Kinder und Mitarbeiter der Schule sind besonders leise wenn, er anwesend ist.
  • Jeder achtet darauf, dass ihm nicht weh getan oder er bedrängt wird.
  • Da er besonders aufmerksam ist, achten alle darauf, dass er nicht ständig gerufen und gelockt wird. Immer nur ein Kind gibt ihm Anweisungen mit Absprache von Frau Carder
  • Die Schülerinnen und Schüler achten darauf, dass sie keine hektischen Bewegungen machen oder vor ihm wegrennen
  • Cookie hat zwei Halstücher.
    • Grün bedeutet: Ich mag gerne Kontakt haben, wenn ich und ihr möchtet, dürft ihr mich streicheln und anfassen.
    • Rot bedeutet: Ich möchte gerne meine Ruhe haben. Bitte streichelt oder fasst mich nicht an.
  • Immer nur ein Kind darf den Hund streicheln.
  • Nach dem Kontakt waschen sich am Ende der Stunde die Kinder ihre Hände
  • Cookie darf selber entscheiden, zu wem er gehen möchte. Er darf nicht festgehalten werden.
  • Auf seiner Decke, die als Rückzugsort und Ruheplatz dient, darf Cookie nicht gestört werden.

 

Cookies Arbeitsbereiche

Cookie ist immer mittwochs, donnerstags und freitags den Vormittag über mit Frau Carder in der Schule. Es gibt natürlich auch mal Ausnahmen. Er bleibt zu Hause, wenn es ihm nicht gut geht oder es lange Tage sind, wie zum Beispiel Konferenztage oder ähnliches. Im Folgenden wird ein kleiner Auszug seiner Tätigkeitsbereiche dargestellt:

  • Cookie nimmt vereinzelnd an Unterrichtsstunden teil. Er ist dann meist abgeleint und unterstützt die Kinder durch seine Anwesenheit. Wenn nach dem Unterricht noch Zeit ist, dürfen einzelne Schülerinnen oder Schüler mit Cookie noch 5 bis 10 Minuten „arbeiten“. Die Schüler/innen wechseln immer, so dass jeder mal dran kommt.
  • Im Biologieunterricht der Klasse 5 dient er als „Anschauungsobjekt“, wenn das Thema Hund erarbeitet wird. Hierbei kann mit unterschiedlichen Methoden dargestellt werden, wie gut Cookie z.B. hören oder riechen kann bzw. wie der Körperbau und Aussehen vom Hund ist.
  • Cookie begleitet Frau Carder in Einzelsituationen mit Schüler/innen und kann dort oft als „Türöffner“ fungieren.
  • In der Förderklasse IFK/ IVK unterstützt er die Kinder als Lesehund und auch als Zuhörer. Ihn interessiert nicht, wie gut jemand deutsch lesen oder deutsch sprechen kann.
  • Cookie begleitet Klassen auf Ausflüge und ist bei Wandertagen mit dabei.
  • Im Sportunterricht dient er als Motivation zur Bewegung.

Was macht Cookie wenn er nicht arbeitet:

Cookie hat seinen eigenen Platz im Lehrerzimmer. Neben Frau Carder unterm Tisch liegt seine Decke, dort ist sein Rückzugsort. Da schläft er oder ruht sich aus bis zu seinem nächsten Einsatz.

 

Rechtliche Infos

Es hat einen einheitlichen Beschluss der Lehrerkonferenz und der Schulkonferenz für einen Schulhund gegeben. Zusätzlich ist er dem Schulamt gemeldet und auch das Veterinäramt hat keine Bedenken.  Frau Carder hat bei der IHK in Potsdam einen theoretischen Lehrgang mit Abschlussprüfung für Schulbegleithunde abgelegt und Cookie machte mit ihr zusammen den praktischen Teil der Ausbildung bei Anette Knobloch in der Hundehalterschule Engelskirchen. Beide haben sich als Schulhundteam bewährt und Cookie darf offiziell als Schulhund eingesetzt werden. Cookie ist über Frau Carder haftpflichtversichert mit Zusatz „Arbeitseinsatz in der Schule“. Es finden regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Impfungen nach dem Impfplan statt. Sie sind dokumentiert. Cookie wird regelmäßig gegen Endo- und Ektoparasiten behandelt.  Zusätzlich zu dem Schulhundkonzept gibt es einen Hygieneplan für Cookie.

Die Eltern der neuen fünfer Klassen werden über den Schulhundeinsatz am Schnuppertag der Schule informiert sowie auch über die Broschüre der Schule.

 

… Last but not least

Jede Schülerin, jeder Schüler, sowie auch die Mitarbeiter entscheiden selber, ob und wieviel Kontakt sie zu Cookie haben möchten. Niemand wird gezwungen mit dem Hund zu arbeiten. Alle Aktivitäten sind auf freiwilliger Basis.

Alle Unterlagen (Impfnachweise, tierärztliche Untersuchungen, Hygieneplan, etc.), bzgl Cookie können im Sekretariat in seiner „Personalakte“ eingesehen werden.